Politische Biografie
Robert Teske’s politische Laufbahn begann 2015 bei der Berliner “Jungen Alternative”. Dort hatte der aus Osterholz (Heilshorn) stammende Teske vorübergehend seinen Lebensmittelpunkt. Hier knüpfte er festen Kontakt zum Landesverband der “Jungen Alternative” in Berlin und wurde aktiver Teil der bereits zuvor wegen extrem Rechter Forderung und Parolen auffallenden Gruppierung. In diesem Kreis waren zu diesem Zeitpunkt bereits ideologisch gefestigte Personen aus den völkisch- nationalistischen Milieu. Darunter der extrem Rechte Burschenschaftler und Propagandist für die “Identitären Bewegung” (IB) Moritz Schellenberg der nach seiner Berliner Zeit in Hamburg aktiv ist. Ähnlich auch Teske’s Berliner Freund Manuel Schmidt, ehemals Bezirks- und Landesvorstand der “Jungen Alternative” Berlin.
Zu dieser Phase gehört, dass Teske sich bewusst mit schlagenden Burschenschaftern und Anhängern der “IB” umgab und sich, geschult durch die professionalisierten Ideologen der “JA” wie bspw. Thorsten Weiß, das nötige Know-How aneignete, um selbst eine Führungsrolle in der Jugendorganisation der AfD einnehmen zu können. Nach seiner Rückkehr nach Bremen schloss Teske die bis dahin für die Bundes-JA bestehende Lücke und gründete den Letzten der Landesverbände, der bundesweit strategisch agierenden Jugendorganisation. Hier ließ er sich auch gleich zum Vorsitzenden der JA wählen. Der bereist 2013 in Bremen entstandene JA Bremen war 2014 nach dem Bruch mit Parteigründer Lucke ausgetreten. Übrig geblieben ist eine verwaiste FB Seite, mit gleichem Namen wie die der aktuellen JA Bremen.
Auch wenn Teske sich viel Mühe gegeben hatte diese einschlägigen Verbindungen in Berlin, die sich in der Öffentlichkeit bereits zur völkisch-nationalistischen Ideologie positioniert haben offiziell* zu verwischen, ist dennoch feststellbar, dass Teske bereits in der Berliner Phase ein glühender Anhänger des national-völkischen Flügels der AfD und der “IB” war. Bis heute hält er seine Beziehungen zu diesen Kreisen, mit denen er dort 2015 aktiv war, aufrecht. Die extrem Rechte Ideologie, die in Berlin auch schon vor 2015 methodisch geschult und propagiert wurde, versucht Teske nun auch in Bremen u.a. zusammen mit Marvin Mergard in ähnlicher Weise zu etablieren und für die Landes-AfD nützlichen Nachwuchs zu rekrutieren.
Robert Teske und die “Identitäre Bewegung”
Auf seinem Social Media Account macht er daneben ganz unverhohlen Werbung für die ultra-nationalistischen Netzwerke der Identitären Bewegung und ähnlichen, wie der Reconquista Germania, oder Phalanx Europa. Besonders angetan hat es ihm Martin Sellner, Chefideologe der IB. Beinah alle Verlautbarungen der IB in den sozialen Medien werden von Teske geliked, mit regem Interesse verfolgt, kommentiert und in seinen Bremer Kanälen indirekt beworben. Sein Vorbild Sellner, der mit gewalttätigen Angriffen gegen KritikerInnen in den Schlagzeilen stand, so wie ein weiterer Anhänger der IB, der mit einer gezielten Messerattacke den Tod eines Antifaschisten wohl billigend in Kauf genommen haben soll, zeigen, dass AnhängerInnen der IB ihre Ziele auch mit Gewalt durchzusetzen suchen. Ihr beschworener Pazifismus ist nur vorgeschoben. Ein nicht unerheblicher Teil der “IB” Organisation kommt ursprünglich aus militanten Nazistrukturen der NPD. So passt es auch, dass Teske ein Video postete, in dem er mit einer Schusswaffe hantiert, um damit für eine Lockerung des Waffengesetzes in Bremen zu werben und an die militante Szene zu adressieren. Die Begrifflichkeiten die von der Bremer JA verwendet werden, sind exakt die der IB. Auffallend sind dabei besonders die Begriffe: “Remigration” und “Der große Austausch“, welche übersetzt nichts anderes bedeuten als die Naziparole: “Ausländer raus” und der NS Begriff “Umvolkung“. Inzwischen finden sich derlei Begriffe auch auf den Social-Media Seiten des Landesverbandes AfD Bremen.
Seine Kontakte bei Facebook zeigen ebenso deutlich wo Teske ideologisch zu verorten ist. So finden sich neben ein paar alten SchulfreundInnen und ArbeitskollegInnen, vor allem Kontakte zu aktiven Neonazis aus Bremen und zu sämtlichen neurechten FunktionärInnen, der über den Bund hinaus agierenden JA. Die inzwischen ausnahmslos zum völkisch-nationalistischen Flügel um Björn Höcke gezählt werden müssen. Darunter fällt besonders die Person Lars Steinke auf, der mit Teske und anderen Mitgliedern der Bremer JA eng zusammenarbeitet und bei der Gründung, und auch zu späteren Zeitpunkten, in Bremen zur Unterstützung anwesend war.
Einordnung
Bei näherem Hinsehen wird deutlich, dass er mit seiner Verherrlichung von Waffengewalt und der extremen Affinität zur Person Martin Sellner, der “IB”, schlagenden völkisch-nationalistischen Burschenschaften, sowie seinen Kontakten zu AkteurInnen der Neuen Rechten, eine für Bremen und Umland wichtige Scharnierfunktion zwischen den verschiedenen Milieus der extremen Rechten einnimmt, Für die Ziele der Riege um den Höcke Flügel übt Teske eine strategische Position zur Rekrutierung von Jugendlichen für die AfD als solches aus. Auch wenn Teske selbst nicht in der Orga der IB Bremen agiert, so ist er dennoch ein Teil der Rekrutierungs- und Kommunikationsstruktur der “Identitären”. Dies zeigt sich durch seine Kontakte und seine öffentlichen Auftritte im Kontext zur “IB”.
Die ständige Betonung der AfD auf Bundes- und Landesebene, dass Mitglieder und FunktionärInnen der AfD, aufgrund der parteiinternen Unvereinbarkeits-Klausel, nicht in der Partei bleiben können, wenn sie in der extrem Rechten “IB” aktiv sind, offenbart auch am Beispiel Teske, dass es sich um eine programmatische Täuschung der Partei handelt, um potentielle WählerInnen nicht abzuschrecken.
Nachdem Teske gegenüber dem Weser-Kurier betonte, nichts mit der “Identitären Bewegung” zutun zu haben, konnten wir dokumentieren, das Teske im Juni 2017 den Aufmarsch der “IB” in Berlin, zusammen mit Marvin Mergard, unterstützte. Beim Bundeskongress der Jungen Alternative am 17.02.2018 skandierten JA Delegationen aus 16 Bundesländer vor der Kongresshalle Naziparolen. Darunter auch eine Parole der “Identitären Bewegung”. In einem Video ist Teske im Kreise der skandierenden Delegierten zu sehen.
Nach Angaben des AfD Bürgerschaftmitglieds Alexander Tassis, sei Teske zuständig für den sogenannten “Fachbereich Wissenschaft und Medien“. Teske ist ausgebildeter Speditionskaufmann und arbeitete bis 2017 im Unternehmen Kühne und Nagel. Was erklären dürfte, woher das besondere Interesse der “JA Bremen” am Arisierungsmahnmal kommt. Im Dezember 2017 wurde Teske auf dem Landesparteitag der AfD Bremen zum zweiten stellv. Landesvorsitzenden der AfD Bremen gewählt. Der “Parteitag” wurde unter vollständigem Ausschluss der Presse und Öffentlichkeit abgehalten. Auf einem Vorstandstreffen der JA Bremen, am 27. Januar 2017, wurde Teske erneut zum Vorsitzenden gewählt. Neben Teske und Marvin Mergard, wurden zudem Jens Schaefer (zweiter stellv. JA Vorsitzender/ Vorstand im LV, Bremen), Florian Kober (JA Schatzmeister, aus Bremerhaven) und Manuel Glamann (aus Bremen Nord) neu in den JA Vorstand gewählt. Trotz des längeren Bestehens der “JA Bremen”, wurde die Bremer Jugendorganisation bis Mitte 2018 nicht auf der Bundesseite der Jungen Alternative geführt. Nach intensiven Recherchen konnten wir im April 2018 nachweisen, dass Robert Teske gemeinsam mit IB Regionalleiter Jonas Schick, im Wahlkreis-Büro des AfD Bundestagsabgeordneten Frank Magnitz beschäftigt ist. – Teske war zuletzt auch stellv. Landesvorsitzender der Bremer AfD. Nach Angaben des Vorstands soll Teske diese Position aktuell nicht mehr bekleiden.
Überwachung durch den Verfassungsschutz
Am 03.09.2018 verkündeten der Bremer Innensenator und der Leiter des Landesverfassungsschutzes, die “Junge Alternative Bremen” zu überwachen. Sie sehen es als ausreichend bewiesen an, dass die Akteure der “JA Bremen”, welche auch Zugleich den Landesvorstand der AfD verkörpern, Teil des rechtsextremen “IB” Netzwerkes sind und sich durch ihre rassistischen und volksverhetzenden Parolen von der demokratischen Grundordnung entfernt haben.
Redaktion
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