Sven Lichtenfeld (links) mit JA Vorstand und “IB” Akteur Marvin Mergard und ehemaligen Landeschef Frank Magnitz, auf dem Bundesparteitag der AfD in Hannover 2017. Lichtenfeld war 2016 nach und nach in der AfD Bremen aufgestiegen. Nach parteiinternen Querelen wechselte Lichtenfeld zur Wählervereinigung “BiW”. Bildquelle: FB, AfD Bremen

Zwischen Werder, Onkelz und “Identitären”.

Sven Lichtenfeld war bis November 2016 im Vorstand der Bremerhavener Orts-SPD in Leherheide. Von dort wechselte er in die AfD in den Kreisverband Bremerhaven. 2018 war Lichtenfeld zudem als Beisitzer im Landesvorstand der Bremer AfD aktiv. Wie fast alle Funktionäre der Bremer AfD, unterhält Lichtenfeld auch beste Kontakte zu Akteuren der “Identitären Bewegung (IB)”. Nachdem die AfD-Fraktion in Bremerhaven ihren Abgeordneten Pascal Hiller verlor, rückte Lichtenfeld für diesen nach. Schon nach wenigen Monaten verließ Lichtenfeld aufgrund von Querelen mit dem Fraktionsvorsitzenden Thomas Jürgewitz die AfD und wechselte mit seinem Mandat zur rechtsradikalen Law & Order-Partei “Bürger in Wut”.  Die AfD in Bremerhaven verlor ihren Fraktions-Status.

Neben seinen parteipolitischen Aktivitäten, spielt Lichtenfeld im Bremerhavener Sportverein SF Leherheide Fußball und soll dort als Vereinsverwalter tätig sein. Seit seiner Jugend ist Lichtenfeld nach eigenen Angaben glühender Anhänger der Band Böse Onkelz und Werder-Fan. Noch während seiner Funktion als SPD-Vorstandsmitglied, äußerte er sich bereits 2015 positiv zur AfD.

Nähe zum Rechtsextremismus

Das konspirative Verhalten der Bremer AfD, um ihre engen Beziehungen mit extrem rechten “IB”-Akteuren und zu einschlägigen Neonazis zu vertuschen, hat stark zugenommen. Inzwischen finden zur Deckung ihrer Mitglieder aus dem extrem rechten Spektrum alle Parteitage unter vollständigen Ausschluss der Presse statt. Besonders in Bremerhaven scheint diese Szene in der AfD ihren Platz zu finden. So sollen laut Augenzeugen und ehemaligen AfD-Mitgliedern, eindeutige “Glatzen mit Runen-Shirts” gemeinsam mit AfD-Funktionären bei Veranstaltungen Gäste gewesen sein.

Man kennt sich und organisiert sich gemeinsam im Hintergrund. Hier auf der AfD-Kundgebung in Stuhr 2017. Zu diesem Zeitpunkt AfD-Vorstandsmitglied Sven Lichtenfeld (links) gemeinsam mit “IB”-Akteur und Neonazi Oliver Osterloh (mitte) sowie “IB”-Akteur Sebastian Quindt (rechts). Bildquelle: isso.media.

Trotz konspirativen Treffen, sind immer wieder Dokumentationen dieser Verbindungen in neonazistische Milieu möglich. Wie in Stuhr während des Bundestagswahlkampfes 2017. Dort konnte beobachtet werden, wie neben anderen Vorstandsmitgliedern der AfD, auch Sven Lichtenfeld Akteure aus dem militanten Neonazi-Spektrum und der “IB” nicht nur kennt, sondern sich mit ihnen vertraut austauscht. Kein Wunder, war der inzwischen inaktive “IB”-Akteur Sebastian Quindt, der 2017 einer der umtriebigen Akteure zwischen AfD und “IB” war, auch bei den AfD-Veranstaltungen in Stur zugegen. Auch Oliver Osterloh auf dem Bild, der wie Quindt, Akteur der “IB” ist. Oliver Osterloh ist seit Jahren aktiver Neonazi, politisiert beim NPD-Jugendkader “Junge Nationalisten”. Osterloh bewegt sich im militanten Spektrum, bspw. im Umfeld der damaligen neonazistischen Gruppe “GSD”.

Man kennt sich folglich und unterhält sich dementsprechend auch auf AfD-Aufmärschen ungeniert miteinander. Sven Lichtenfeld ist gleichauf mit anderen Bremer AfD-Vorstandsmitgliedern, Teil des extrem rechten Netzwerks in der Region. Sein strategischer Wechsel zur Partei “BiW” kann nicht über die Verbindungen zur extrem rechten Szene hinwegtäuschen. 

Redaktion
AfD Watch Bremen