Provokation statt Inhalte. AfD fährt besonders langsam durchs Steintorviertel. Hier Nachmittags, am 06.04.2019, an der Sielwall-Kreuzung

Seit Tagen fahren AfD AkteurInnen Nachmittags durchs Bremer Viertel. Dass besonders im multikulturell geprägten Viertel Faschisten mit ihrer Propaganda absolut unerwünscht sind, ist für die AfD Motivation dort provokativ einzudringen.

Diese Provokationen sind nicht neu. Ähnlich agierte die AfD schon im Wahlkampf 2017. Die Bremer AfD ließ von ihrer Jugendorganisation und Akteuren der “Identitären Bewegung (IB)“, in den frühen Morgenstunden Propaganda-Plakate aufhängen, im Bereich der Sielwall-Kreuzung und den anliegenden Straßen. Daneben fuhren sie mit ähnlicher Propaganda durch das Viertel, wie aktuell AfD KandidatInnen zur Bürgerschaftswahl. 2018 kündigten AfD AkteurInnen an, sie wollten einen Aufmarsch durchs Viertel organisieren. Ein Bremer AfD Funktionär teilte intern mit, ein AfD-Büro “mitten im Viertel” wäre eine gute Provokation. Die Partei könne es sich leisten, da AfD Landeschef Magnitzreich genug” sei Angriffe zu kompensieren. An anderer Stelle suchten Akteure der “IB”, bzw. der AfD Jugendorganisation, multikulturell und antifaschistisch geprägte Räume im Viertel auf. Oder verklebten ihre rassistische Propaganda in verschiedene Straßenzüge des Viertels. –

AfD Landeschef Magnitz am 22.01.2019

Dies sind Beispiele von Versuchen der extrem Rechten, mit ihren Auftritten entsprechende Reaktionen zu provozieren. Ihren Nutzen suchen solche AkteurInnen darin, jedwede ablehnende Reaktion als Legitimation und “Beweis” für ihre konstituierende Opferrolle heranzuziehen. In den meisten Fällen gehen sie dabei strategisch vor. – Einer Partei, die danach strebt völkischen Nationalismus zu restaurieren, darf auf keiner Ebene die Opferrolle zugestanden werden und Provokationen unwidersprochen bleiben. Wer ihr diese Rolle zugesteht, billigt ihr gefährliches Spiel und betreibt damit mindestens fahrlässig ihr Geschäft.

Die realen Opfer sind die ihrer Propaganda und Politik. Die tagtäglich mit Rassismus, Sexismus und Homophobie zu kämpfen haben, zu dessen Anstieg die AfD in den letzten Jahren erheblich beigetragen hat. – Ihnen und nicht der AfD gehört die Aufmerksamkeit.

Redaktion
AfD Watch Bremen