Das Zucker in Bremen gilt als subkulturelles Kollektiv. Seit dem das Kollektiv einen Hochbunker in Aussicht hat, versucht die AfD Bremen das Kollektiv zu kriminalisieren

Über eintausend Menschen beim Protest-Rave für mehr Freiraum und Solidarität auf der Straße

Am vergangenen Samstag startete der Zucker Verein und andere Netzwerke von KünstlerInnen und Kreativen ihren Protest-Zug durch die Innenstadt, in diesem sie u.a. mehr nutzbaren Raum und öffentliche Akzeptanz forderten. Dem Ruf der Bremer Subkultur folgten über eintausend Menschen, deren Route mit Redebeiträgen und Bass-betonter Musik, vom Bahnhof über das Steintor-Viertel zum Marktplatz verlief und tanzend vor die Bürgerschaft zog.

Demonstration auf dem Marktplatz

Die Subkultur Bremens, welche seit vielen Jahren mit dem Verein Zucker assoziiert wird, versteht sich über ihre Kreise hinaus als solidarisch mit Betroffenen von Diskriminierung wie Homophobie, Sexismus und Rassismus. Dies betonte der Verein auch in einem seiner Redebeiträge. So war auch das Aktionsbündnis, das sich für die Schließung des unzumutbaren Geflüchteten-Lagers in der Gottlieb-Daimler-Str. engagiert, teil der bunten Szene und eines der Protestwagen auf der Zucker Demonstration.

Seit einigen Monaten ist das Zucker auch Gesprächsthema in Bremer Medien, aufgrund der Möglichkeit des Kollektivs in den Hochbunker in der Hans-Böckler-Straße (Walle) einzuziehen. Seitdem diese Absicht bekannt wurde, ruft das die Bremer AfD auf den Plan. Der Waller AfD Beirat Gerald H., der selbst im Besitz mehrerer Bunker ist und parteipolitisch mit Hells Angels, Reichsbürgern und ähnlichen Gefährdern paktiert, fühlt sich seitdem berufen den Zucker-Verein mit schwerwiegenden Anschuldigungen öffentlich zu kriminalisieren. Die AfD hat es sich seit 2017 gemeinsam mit Bremer “Identitären” zur Aufgabe gemacht, das Zucker-Kollektiv auf Social-Media Seiten u.a. als vermeintliche “Linksextremisten” und als “Ausbildungslager für Antifa-Terroristen” verächtlich zu machen. Selbst im Waller Beirat lässt die AfD nichts unversucht, das Zucker als gefährliche Organisation vorzuführen. Kein Wunder, steht progressive Kunst, Subkultur und Emanzipation doch für alles wovor sich Ewig Gestrige fürchten.

Die Demonstration machte auch auf das Schicksal der Geflüchteten in der Gottlieb-Daimler-Str. aufmerksam

Doch vom völkisch-nationalistischen Wahn der AfD, in dem Individualität keinen Platz hat, ließ sich das Zucker-Kollektiv an diesem Wochenende nicht ablenken und feierte ausgelassen ihren Protest für mehr Freiraum und Diversität. – Wir haben vor Ort zwischen Sielwall und Marktplatz ein paar Eindrücke eingefangen und veröffentlichen diese für unsere LeserInnen. Wohl wissend darum, dass es nichts gibt was die AfD mehr aufregt als bunte, freigeistige und kreative Menschen, die sich miteinander solidarisch zeigen.

Redaktion
AfD Watch Bremen