Während der letzten Bundestagswahl versucht die Bremer AfD es mit Wahlkampf an der Bremer Schlachte. Über Stunden will kein Mensch etwas mit der Partei zutun haben. Vorzeitig wird der Stand abgebaut. Bremen, 2021

In einer Zeitungsanzeige ruft der „Notvorstand der Bremer AfD“ aktuell alle BürgerInnen dazu auf, sich zur kommenden Bürgerschaftswahl für den extrem rechten Landesverband aufstellen zu lassen.

Seit geraumer Zeit ist der Landesverband der AfD in Bremen haltlos zerstritten und entsprechend seit 2021 ohne gewählten Landes-Vorsitz. Der Posten sei “vakant”, heißt es offiziell. Nun stehen Landtagswahlen an.

Nicht zuletzt mit diesem ungewöhnlichen Aufruf in einer Bremer Provinz-Zeitung, versucht der Landesvorstand sich kurz vor Beginn der Wahlkampfphase zu den Bürgerschaftswahlen 2023 offen und bürgerlich zu inszenieren. Tatsächlich gilt die Landespartei nicht nur unter FachjournalistInnen als extrem rechts, mit engen Verflechtungen zur neonazistischen Szene. Auch Sicherheitsbehörden ordnen nunmehr die Partei entsprechend ein.

Ein Unterzeichner des Aufrufs, AfD-Abgeordneter Heiner Löhmann aus dem Raum Syke, unterstützt seit jeher die verschwörungsideologischen Aufmärsche in der Region und den völkisch-nationalistischen AfD-Kreisverband in Diepholz. Die wöchentlichen Aufmärsche unter zunehmender Federführung der AfD, werden von der Reichsbürger-Szene und einschlägigen Neonazis begleitet.

Ob dieser Aufruf tatsächlich für den desolaten Landesverband von Nutzen sein wird und welches Klientel sich der „Notvorstand“ auf die KandidatInnen-Liste wählt, wird zu beobachten sein.

Laut Mitteilung der AfD soll die Aufstellung der KandidatInnen am 26.11.2022, ab 8.30 Uhr, im Gasthaus „Murkens Krug zur Fähre“ stattfinden. 

Redaktion
AfD Watch Bremen