Plötzlich Magnitz Liebling
Felgenträger soll laut Mitteilung des AfD Landesvorstands gemeinsam mit der Tochter des Parteichefs Ann-Katrin Magnitz und Hinrich Lührssen im August 2018 “via Kooptierung in den Landesvorstand berufen” worden sein. Am 24. März 2019 verkündete die der Landesverband, Felgenträger sei zum zweiten stellvertretenden Landesvorsitzenden gewählt worden. – Der aus Magdeburg stammende Uwe Feigenträger, lebt im Stadtteil Gröpelingen und ist aktuell im Unternehmen Schreiber Baumaschinen angestellt. Zur Bürgerschaftswahl 2019 soll Felgenträger auf Platz 2 der KandidatInnen-Liste der Bremer AfD gewählt worden sein. Der im Februar 2019 wieder aus der Partei ausgetretene TV-Journalist Hinrich Lührssen, bestreitet dass die Wahl der KandidatInnen rechtsmäßig gewesen sei. Mit dem Einzug der AfD in das Landesparlament im Mai 2019, erhielt Felgenträger sein Mandat als Mitglied der Bremer Bürgerschaft auf Listenplatz 2, für die AfD-Fraktion.
Hass steht auf der Agenda
Nach uns zugespielten Informationen, soll Felgenträger schon oft mit rechtsradikalen Bemerkungen in seinem Umfeld aufgefallen sein. So sollen von ihm des öfteren entmenschlichende Begriffe fallen, wie: “Schwarzköppe“, “Schweine” und “Kanaken” im Bezug auf Muslime und MigrantInnen. Auch Gewalt scheint hierbei ein Selbstverständnis. So soll in diesem Kontext auch aus seinem Mund die Rede sein, von “Fresse voll kriegen” und “Beine brechen“. ZeugInnen sehen eine deutlich xenophobe Einstellung, die Felgenträger “gnadenlos aggressiv” vertreten würde. Eine politische Bildung oder entsprechende Aktivitäten vor seinem Eintritt in die AfD, hat Felgenträger nicht vorzuweisen. Dennoch rangiert Felgenträger auf Platz 2 unter Parteichef Frank Magnitz (Platz 1) und Teil der AfD-Fraktion in der Bürgerschaft.
Wie bei den anderen KandidatInnen der AfD, scheint auch hier die Aussicht auf vier Jahre Transferleistungen vom Staat, die mit einem Mandat in der Bürgerschaft verbunden sind, die eigentliche Motivation zu sein, sich für das Amt zu bewerben. Ähnlich agierte auch in den 90er Jahren die DVU bei der Auswahl ihrer vordersten AkteurInnen. Nach Aussagen der damaligen DVU Führung in Bremen, griff sie zu solchen AkteurInnen, um möglichst “das Geschrei um die Personen” klein zu halten. Gemeint war damit, jene die noch nicht mit eindeutig extrem rechten Position in der Öffentlichkeit aufgefallen waren, zu platzieren, um Medien und KritikerInnen keine Angriffsfläche auf der Ebene zu bieten.
Redaktion
AfD Watch Bremen