Außer Hass und Wut haben die Wähler:innen und Parteikader der rechtsextremen AfD nichts beizutragen. (Symbolbild)

Die rechtsextreme AfD hat ihre Mitgliederzahl in Bremen im Jahr 2024 um 65,0 Prozent gesteigert – der bundesweit höchste Zuwachs.

Während CDU (–3,6 %), SPD (–1,4 %) und FDP (–9,6 %) verlieren, legen die Grünen (+24,2 %) und die LINKE (+18,2 %) im Erhebungszeitraum deutlich zu. Mit Blick auf das laufende Jahr 2025 dürfte diese Entwicklung fortschreiten.

Die Entwicklung zeigt eine gefährliche Polarisierung im Bundesland. Bremen gehört, ähnlich wie Hamburg, zu den Regionen mit der geringsten Rekrutierungsfähigkeit für Parteien. Nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung ist überhaupt parteipolitisch organisiert. Vor diesem Hintergrund wiegt der erhebliche Anstieg der AfD-Mitglieder noch schwerer: Er verschiebt das politische Kräfteverhältnis spürbar und stärkt extrem rechte Strukturen. Es vermittelt auch einen Eindruck davon, wie die Bremer AfD zur kommenden Bürgerschaftswahl aufgestellt sein wird.

Zugleich bilden Zuwächse bei Grüne und LINKE ein Gegengewicht. Beide Parteien gewinnen an Bedeutung, können aber bisher nicht verhindern, dass die AfD ihre Stellung massiv ausbaut. Begreifen, ähnlich wie die SPD, den Ernst der Lage kaum. Vor allem die Gefahren für den marginalisierten Teil der Bevölkerung.

Entscheidend wird nun, wie die Zivilgesellschaft reagiert. Initiativen, Vereine, Bündnisse und engagierte Einzelpersonen können bis zur Bürgerschaftswahl den öffentlichen Diskurs prägen, demokratische bzw. antifaschistische Solidarität sichtbar machen und den zunehmenden Einfluss der AfD zurückdrängen. Aufklärung, Proteste, Bildungsarbeit und Allianzen sind zentrale Instrumente, um der extrem rechten Normalisierung entgegenzuwirken. Eine Normalisierung, die besonders von der CDU billigend mitgetragen wird. Die kommenden Monate werden damit auch zu einem weitreichenden Ernstfall für antifaschistischen Widerstand.

Redaktion
AfD Watch Bremen

Quelle: Oskar Niedermayer, Parteimitglieder in Deutschland: Version 2025. Arbeitshefte aus dem Otto-Stammer-Zentrum, Nr. 33. Berlin: Freie Universität Berlin 2025.