Am 15.07.2021 teilte die Bremische Bürgerschaft mit, dass der Bürgerschaftsabgeordnete Mark Runge überraschend im Alter von 38 Jahren verstorben sei. Runge war von 2019 bis 2021 AfD-Abgeordneter der Bremer Bürgerschaft in der “Gruppe M.R.F.”. Runge war bis zu seinem Wechsel 2018 zum Bremer AfD Landesverband, für die Law & Order Partei Bürger in Wut (BiW) im Beirat Blumenthal aktiv. Mit seiner Ehefrau, Natascha Runge, war dieser zudem Vorstandsmitglied der BiW.
Mark Runge lebte mit Natascha Runge in Bremen Nord, im Ortsteil Rönnebeck. Vor seiner Wahl zum Bürgerschaftsabgeordneten der AfD, arbeitete Mark Runge als Bürokraft im “Wahlkreisbüro” des AfD-Bundestagsabgeordneten Frank Magnitz. Zuvor arbeitete er für eine private Arbeitsagentur als Arbeitsvermittler.
Rassistische Agitation
Während der rassistischen Pogrome 2014 – 2017, mischte Mark Runge kräftig mit. In der mit Neonazis und extrem rechten AkteurInnen durchsetzen FB-Seite “Rekumer Straße 12 – Nicht mit uns!“, war Runge mit seinem damaligen Parteikollegen und heutigen Hells Angel, Fritjof Balz, damit beschäftigt, die Stimmung gegen Geflüchtete anzuheizen. Mit Erfolg. – Auch In Bremen brannten in dieser Zeit in verschiedenen Stadtteilen noch nicht bezogene Asyleinrichtungen. Ein Kritiker der ihn online, aufgrund der aggressiven rassistischen Hetze, als “rechtes Schwein” bezeichnete, zerrte Runge vors Gericht. Auch in anderen extrem rechen FB-Gruppen agitierte Mark Runge. So war Runge nach Recherchen der taz in der Pegida-Sympathisanten-Gruppe „SPW Sammelbecken politischer Wutbürger“ sowie der Gruppe „Konservative Bürgerbewegung“, in der selbst die AfD schon mal als „linkspopulistisch“ galt.
Magnitz winkt mit Mandat, Übertritt zur AfD
Runge trat nach seinem Wechsel zur AfD, als ständige Begleitung extrem rechter AkteurInnen der Bremer AfD auf. Darunter Marvin Mergard, Robert Teske und Alexander Tassis. Bei einer Veranstaltung des Landesverbandes in der Bürgerschaft, bei dem Akteure mit einschlägig neonazistischen Biografien referierten, sowie mitunter “IB”-Kader von der AfD eingeladen waren, fungierte Runge als Saalschutz der AfD. Gemeinsam mit Teske sprach er sich darin ab, eine Abgeordnete der Partei Die Linke nicht erneut in den Saal zu lassen.
Zu den Beiratssitzungen in Walle, in der auch AfD-Akteur Gerald Höns ein Mandat hat, saß Mark Runge mit Natascha Runge und weiteren AfD-AkteurInnen im Zuschauerbereich und kommentierte hämisch die Reaktionen der anderen Fraktionen, im Kreise weiterer AfD-Funktionäre. Sein eigenes Mandat als Beirat, für die BiW in Blumenthal, legte Runge bei seinem Eintritt in die AfD nieder. Um ausgerechnet im Beirat Walle zuzusehen, wie Gerald Höns den Beirat stört. Außerhalb der damaligen Tätigkeit als BiW-Beirat, bei dem Runge oft nicht anwesend war, hat er keine politischen, sozialen oder kulturellen Leistungen für die Gemeinde vorzulegen gehabt, die ihn für ein Abgeordneten-Amt im Landesparlament qualifizieren hätten.
Potentiell Gewaltbereit
2015 war Runge als BiW Akteur, gemeinsam mit den ehemaligen BiW-Akteuren Oliver Meier und Fritjof Balz, sowie dem ehemaligen AfD Akteur Christoph Seidl, unterwegs in Bremen Nord Jugendliche mit einem Parteifahrzeug zu jagen. Die sie beschuldigten Wahlplakate zerstört zu haben. Gemeinsam fuhren sie in einem Werbefahrzeug der BiW zu einem linken Jugendtreff, um die im Haus anwesenden Jugendlichen des Nachts zu bedrohen. Obwohl die BiW- und AfD-Akteure keine Beweise hatten für ihre Anschuldigungen, ließen sie nicht von ihrem Plan ab und griffen zur Selbstjustiz. Der Fall wurde auch in den Medien publik. Einer von vielen Fällen bei BiW und AfD, welche demonstrieren, dass für sie der Rechtsstaat nichts zählt, solange sie sich nicht als Opfer aufspielen können.
Redaktion
AfD Watch Bremen
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