Der Abgeordnete Sven Lichtenfeld ist im Dezember 2024 erneut in die Bremer AfD eingetreten. Die rechtspopulistischen “Bürger in Wut” (Bündnis Deutschland) hatten Lichtenfeld nach seinem Wechsel wegen möglicher rechtsextremer Kontakte wieder verlassen müssen, um das angekratzte Image der Wutbürger nicht noch weiter zu belasten. Nun sitzt Lichtenfeld als Einzelabgeordneter der AfD in der Bremer Bürgerschaft. Ohne Fraktionsstatus ist der Wechsel zur AfD im parlamentarischen Betrieb der Bremer Bürgerschaft kaum von Bedeutung. Sein mehrfacher Wechsel zwischen den Wutbürgern und der AfD unterstreicht erneut die Ähnlichkeit der beiden Parteien, da sie inhaltlich wenig unterscheidet.
Was machte Sven Lichtenfeld in der Vergangenheit im Kontext zur AfD?
Sven Lichtenfeld war bis November 2016 im Vorstand der Bremerhavener Orts-SPD in Leherheide. Von dort wechselte er in die AfD in den Kreisverband Bremerhaven. 2018 war Lichtenfeld zudem als Beisitzer im Landesvorstand der Bremer AfD aktiv. Wie fast alle Funktionäre der Bremer AfD, unterhält Lichtenfeld auch beste Kontakte zu Akteuren der “Identitären Bewegung (IB)”. Nachdem die AfD-Fraktion in Bremerhaven ihren Abgeordneten Pascal Hiller verlor, rückte Lichtenfeld für diesen nach. Schon nach wenigen Monaten verließ Lichtenfeld aufgrund von Querelen mit dem Fraktionsvorsitzenden Thomas Jürgewitz die AfD und wechselte mit seinem Mandat zur rechtsradikalen Law & Order-Partei “Bürger in Wut”. Die AfD in Bremerhaven verlor ihren Fraktions-Status.
Neben seinen parteipolitischen Aktivitäten, spielt Lichtenfeld im Bremerhavener Sportverein SF Leherheide Fußball und soll dort als Vereinsverwalter tätig sein. Seit seiner Jugend ist Lichtenfeld nach eigenen Angaben glühender Anhänger der Band Böse Onkelz und Werder-Fan. Noch während seiner Funktion als SPD-Vorstandsmitglied, äußerte er sich bereits 2015 positiv zur AfD.
Nähe zum Rechtsextremismus
Das konspirative Verhalten der Bremer AfD, um ihre engen Beziehungen mit extrem rechten “IB”-Akteuren und zu einschlägigen Neonazis zu vertuschen, hat stark zugenommen. Inzwischen finden zur Deckung ihrer Mitglieder aus dem extrem rechten Spektrum alle Parteitage unter vollständigen Ausschluss der Presse statt. Besonders in Bremerhaven scheint diese Szene in der AfD ihren Platz zu finden. So sollen laut Augenzeug:innen und ehemaligen AfD-Mitgliedern, eindeutige “Glatzen mit Runen-Shirts” gemeinsam mit AfD-Funktionären bei Veranstaltungen Gäste gewesen sein.
Mit dem erneuten Wechsel zur AfD, die kurz vor ihrer Einstufung als “gesichert rechtsextrem” steht, ist die erneute Aufnahme der Personalie Lichtenfeld ein weiterer Beleg dafür, dass die Radikalisierung der Landes-AfD einer permanenten Beobachtung bedarf.
Redaktion
AfD Watch Bremen