Beirat Blumenthal hat insgesamt 17 Sitze zu besetzten. Die AfD schlug 4 ihrer AkteurInnen für diesen Beirat vor. Konnte jedoch nur 2 Mandate erringen. Mark Runge, der sich parallel zur Bürgerschaftswahl, auch für die Beiratswahl aufstellen ließ, erhielt ein Mandat für die Bürgerschaft. Durch gesetzlichen Ausschluss, kann dieser nur das Mandat in der Bürgerschaft wahrnehmen. So dass für ihn die 3 weiteren AkteurInnen der AfD auf der Beiratsliste nachrückten. Ausgerechnet seine Ehefrau Natascha Runge (Ehemals BiW), nimmt einen Platz im Beirat ein, für den Mark Runge bereits für die BiW saß. Neben Natascha Runge wird Sven Schellenberg in diesem Beirat für die AfD sitzen. Dieser soll des öfteren mit Äußerungen aufgefallen sein, die der Reichsbürger-Szene zuzuordnen sind.

Bei Auswertung der Protokolle der letzten Jahre des Beirats Blumenthal war Runge überdurchschnittlich oft nicht anwesend bei den Sitzungen und gab sein Mandat für die BiW vorzeitig ab. Ein Interesse für die eigenen WählerInnen im Beirat präsent zu sein, scheint nicht vorhanden. Aufgrund dessen es fraglich erscheint, dass derselbe Akteur nun unter dem Label einer anderen Partei, plötzlich Interesse entwickelt dem Willen der WählerInnen zu folgen, den Sitzungen beizuwohnen und sich für das eigene Klientel einzubringen.

Selbstjustiz bei BiW und AfD gegen politisch Andersdenkende

Mit Runge im Beirat Blumenthal, saß 2015 – 2016 der ehemalige BiW Akteur und inzwischen als Hells Angel in Erscheinung getretene Fritjof Balz. Gemeinsam mit Runge, Oliver Meier und einem damaligen AfD Funktionär, jagten sie nachts Jugendliche, denen sie ohne Beweise erbringen zu können, unterstellten Wahlplakate zerstört zu haben. Statt die Behörden zu konsultieren, setzen die BiW und ein inzwischen aus der Partei ausgetretene AfD Akteur (Christoph Seidl) auf Selbstjustiz und suchten Nachts ein linkes Jugendzentrum auf, um die verängstigten Jugendlichen in dem Gebäude dort zu bedrohen. Im Nachgang zeigten die Akteure sich nicht einsichtig, sondern glaubten, sie hätten das Recht das Gesetz selbst in die Hand zu nehmen.

Das Ereignis ist idealtypisch für Law and Order -Parteien. Die besonders dadurch auffallen, dass für sie geltendes Recht nichts gilt. Dass ein BiW Akteur noch während seiner Amtszeit zu den Hells Angels wechselte, könnte deutlicher nicht zeigen, das solche Parteien Sammelbecken für autoritäre Charaktere sind, die gar kein Interesse am Rechtsstaat und Ordnung haben. Sondern für sich persönlich nach Obrigkeit und Macht streben, bei dem sie den Rechtsstaat nur als Mittel für ihre Zwecke betrachten, Macht gegen schwächere Gruppen ausüben zu können. So ist es nahe liegend, dass in der Partei BiW sich zugleich Polizeibeamte und Hells Angels fanden. Ähnliche Zustände herrschen auch in der Bremer AfD.